Es war einer von jenen, in denen die
,,Lebenden Toten“, von uns so liebevoll als Zombie bezeichnet,
einfach nur regungslos herumstehen, bis ein dummer Mensch
dahergelaufen kommt, ein wenig Krach macht und damit ein ca. so
delikates Ende findet, wie das Mittagessen von durchschnittlichen,
feiernden Jugendlichen heutzutage.
Doch was hat das ganze nun mit Politik
zu tun? Ist eigentlich sehr einleuchtend. Dazu müssen wir uns nur
einmal anschauen, wie der gemeine Staatsbürger egal welchen Landes
heutzutage auf für ihn negative Regierungsentscheidungen reagiert.
Es wird mal hier ein wenig herum Gemault, dort ein wenig herum
Gestöhnt. Doch etwas dagegen tun? ,,Nee, lass mal gut sein. Bringt
doch eh nichts.“ Das ist so ca. die häufigste Antwort die man zu
hören bekommt.
Aber wehe wenn mal wieder eine zu
gravierende Änderung daherkommt, egal ob sie positiv sein könnte
oder nicht! Oder mal wieder ein Skandal bekannt wird, wie zuletzt die
NSA Affäre. Dann sind alle hellwach. Dann muss ja dringend etwas
geändert werden. So könne es ja nicht mehr weitergehen! Und was
passiert dann? Haben wir 2017 schlussendlich eine 2/3 Mehrheit der
Union? Götter, Geister und alles was gut ist, bewahre.
Und genau an dieses verhalten
erinnerten mich die Zombies. Erst wenn wirklich etwas auffälliges
passiert kommt Bewegung in die Sache. Aber auch nur solange, wie
etwas auffällig ist. Bis zur nächsten Wahl hat der deutsche
Staatsbürger das dann eh wieder vergessen. Was auch die Politiker
wissen. Und sich darauf ausruhen. Denn wovor sollten sie denn Angst
haben? Gewerkschaften haben immer weniger Mitglieder, Demonstrationen
finden meist nur noch Unterstützer in Studentenkreisen, die man
meist auch bequem in einem politisch Extremen Lager abschieben kann.
Dass das Volk die Macht im Staat hat, dass war einmal.
Deswegen möchte ich hier an dieser
Stelle auf das Buch Empört
Euch! Von Stéphane Hessel verweisen, der Anfang diesen Jahres
leider verstorben ist. Auf gerade einmal 21 Seiten, DIN A5 oder etwas
in der Art, ruft er auf zu einem friedlichen Widerstand gegen
Ungerechtigkeit, gegen Diktatur, Unterdrückung, Umweltzerstörung.
21 sehr lesenswerte Seiten, von einem Mann der in Buchenwald gefangen
gehalten wurde. Seine wichtigsten Worte aus diesem Werk möchte ich
euch hier zum Nachdenken dalassen:
,, Neues schaffen heißt Widerstand
leisten. Widerstand leisten heißt Neues Schaffen.“ - Stépahne
Hessel
Nimmt euch diese Aussage zu Herzen. Und
dann, dann geht hinaus und lasst eure Stimmen erklingen. Niemand
verlangt von euch, tagelang in Camps gegen das System zu rebellieren
oder Volksversammlungen zu organisieren. Aber zeigt Flagge, zeigt das
euch etwas nicht passt. Zeigt das ihr keine Zombies seid.
Im übrigen finde ich auch das Ende
sehr passend. 2 der Hauptgruppe schaffen es auf ein Dach in der
Stadt, um von dort mit einem Helikopter evakuiert zu werden. Sie
schaffen es auch – zumindest wird es erst so dargestellt. Nur um
dann zu zeigen, dass die Evakuierung nur ein Traum war und sie
letztendlich auch von den Untoten als Snack verwendet werden. Wollt
auch ihr irgendwann aus euren schönen Träumen aufwachen, um
festzustellen das ihr zum fraß von anderen geworden seid?