Wie angekündigt, soll sich dieser
Beitrag um den Schwerpunkt Bildung kümmern, wie vermutlich auch der
eine oder andere nach ihm. Daher soll zuerst ein Versuch erfolgen,
wie ich Bildung für mich definiere und warum ich sie als wichtig
erachte. Anschließend möchte ich beginnen, meine Ideen zum Thema
Bildung im Gegensatz mit dem momentanen System zu setzen.
Bildung ist für mich ein ganz
entscheidender Faktor, um sein ´Leben selbst zu gestalten und sich
entfalten zu können. Wenn zum Beispiel jemand viel über eine
bestimmte Sache weiß, angefangen bei so banalen Dingen wie
Briefmarken bis hin zu komplexen Systemen wie Technik oder gar der
Natur, dann ist jedes bisschen Wissen ein Teil seiner Bildung. Es ist
also ein Teil seines Lebens, seiner Interessen. Sicherlich nicht
unbedingt notwendig für die Gesellschaft, aber wichtig für den
Menschen selbst.
Deshalb sehe ich es nicht nur als
wichtig an, dass wir Bildung fördern um gut ausgebildete Fachkräfte
in die Arbeitswelt zu entlassen, sondern auch um einen jeden Menschen
von beginn an die Möglichkeit zu bieten, sich zu entfalten und zu
entwickeln, ohne das er abhängig von Finanziellen Mitteln ist.
Wissen ist ein Menschenrecht und Bildung ist der Weg, unser
gesammeltes Wissen weiter zu vermitteln. Von daher ist freie Bildung
in meinen Augen ein wichtiger Grundpfeiler für eine moderne
Gesellschaft, in der ein jeder das Recht hat, sein Leben selbst zu
gestalten und zu verwalten.
Aus diesen Schlussfolgerungen können
wir demnach schließen, dass es zwei Arten von Bildung gibt, zum
einen jene, die wir im Laufe unser Ausbildung erhalten, die nötig
ist, damit wir in unser Umgebung zurecht kommen. Dazu gehört das
Lesen, einfache Rechenarten, Textverständnis und eine grundlegende
Allgemeinbildung genauso wie fachspezifische Ausbildungsinhalte, wie
zum Beispiel Elektronik oder Wirtschaftsvorgänge. Da letztere auf
ersterer Beruht und auch teils im Bereich der ausbildenden Betriebe
liegt, möchte ich zuerst auf die allgemeine Bildung eingehen.
Derzeit umfasst unser Bildungssystem
verschiedenste Einrichtungen, von der Kita und dem Kindergarten, über
Grundschulen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien bis hin zu
Volkshochschulen, Abendschulen und natürlich unseren Universitäten
und Fachhochschulen. Während die ersten beiden und die letzten 4 vom
System her doch relativ ähnlich geblieben sind, zumindest meines
Wissens, wurde das Primäre Schulsystem stark verändert in den
letzten Jahren. Es wurden Dinge getestet, nach kurzer Zeit für
schlecht befunden, abgeschafft und vollkommen anders eingeführt. Die
Leidtragenden waren zumeist die Schüler, aber genauso die Lehrer,
die sich steht´s anderen Vorgaben ausgesetzt sahen. Ich persönlich
halte den Weg des verkürzten Gymnasiums und der reinen Gesamtschule
für falsch.
Meiner Meinung nach war das System aus
Hauptschule, Realschule und Gymnasium in seinen Grundpfeilern richtig
– nur wurde die Umsetzung nicht Konsequent in die Hand genommen,
was zu einem Schubladendenken geführt hat. Schnell hatte die
Hauptschule den Ruf der Nichtskönner und Sozial schwachen weg,
während aufs Gymnasium ja sowie so nur Reiche Kinder gingen. Es
hätte mehr dagegen getan werden sollen, anstatt sofort das System
als gescheitert zu verurteilen und es abzuschaffen.
Für mich gilt folgende Pauschalregel:
Das Fundament für Haupt,Real und Gymnasium sollte ein gemeinsames
Lernen bilden, dass sich um das Grundsätzliche Wissen dreht, dass
als sogenanntes Allgemeinwissen fungiert. Alle wichtigen Lerninhalte
in den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch, den
Naturwissenschaften, Erdkunde, Wirtschaft/Politik und Geschichte
sollten hier abgedeckt werden. Auch erachte ich es als Sinnvoll, ein
Fach für das Thema Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit einzuführen,
ebenso wie eine grundsätzliche Vermittlung von den Grundlagen der PC
Benutzung.
Die Fächer Musik, Kunst und Sport
haben eine wichtige Bedeutung, da sie Kreativität und Gesundheit
fördern. Ich erachte es aber als falsch, diese Fächer
leistungstechnisch zu beurteilen. Viel mehr wäre eine Bewertung der
Mitarbeit hier vom Vorteil, denn nicht jeder hat die selben
Fähigkeiten. Während ich Sport hierbei als ein Pflichtfach halte,
um den Schülern die nötige Bewegung zu gewähren die gerade in
diesem Alter wichtig ist, denke ich sollten die Fächer Kunst und
Musik ab einen gewissen Zeitpunkt freiwillig werden. Die meisten
Kinder wissen in der 5-6 Klasse was ihnen Spaß macht und eine
zwanghafte Ausübung gerade Kreativer Fächer fördern nicht etwa die
Kreativität, sie schaden ihr, so meine Ansicht.
Ich schlage vor, diese gemeinsame
Lehrzeit in Zukunft auf 8-9 Jahre anzulegen. Welcher Zeitraum dafür
wirklich geeignet ist, entzieht sich bei meinen momentanen
Informationen meinem Wissen. Anschließend sollten die Schüler durch
Praktika, Vorträge und außerschulischen Angeboten soweit sein, dass
sie eine ungefähre Einschätzung ihrer Fähigkeiten und Interessen
abgeben können und somit selbst wählen dürfen, auf welche
Schulform sie setzten.
Die Hauptschule sollte in einem
weiteren Jahr neben Mathematik und Deutsch ein Handwerk bezogenes
Englisch unterrichten, um auf Berufe vorzubereiten, die sich im
handwerklichen Bereich ansiedeln. Hier würde sich sicherlich ein
Bereich anbieten der Hauswirtschaft behandelt (vom richtigen Buch
führen, über Lebensmittelkunde und einfache Grundlagen des Kochens)
sowie ein Bereich der speziell die Handwerksgeschicke fördert (
Elektrik, Metallhandwerk, Holzverarbeitung). Ein zweiwöchiges
Berufsbezogenes Praktikum sowie Bewerbungshilfen sollten das Programm
abrunden. Eine enge Absprache mit den örtlichen Handwerkskammern und
betrieben ist meines Erachtens zwingend erforderlich. Diese Schulform
soll nicht das bewährte System der Dualen Ausbildung ersetzen,
sondern lediglich Grundkenntnisse verschaffen und den Schülern eine
bessere Berufsauswahl ermöglichen.
Während die Hauptschule sich auf
handwerkliche Berufe bezieht, sehe ich die Realschule eher im
wirtschaftlichen, bürotechnischen und Kommunikationstechnischen
Bereich. Hier haben Schüler die Möglichkeit, mehr über das
Finanzsystem zu lernen, vertiefen gerade in Deutsch die Kenntnisse im
Bereich der berufsbezogenen Schriftstücke und lernen Informations-
und Kommunikationssysteme besser kennen. Die Abgänger dieser Schule
zielen anschließend auf Berufe wie Bankier, Bürofachangestellte
oder auch Nachrichtenelektronik und grundlegende Informatikfelder ab.
Hierzu ist meist eine Vertiefung des Mathematischen Grundwissens
erforderlich. Die Naturwissenschaften sollten als freiwillige Fächer
zusätzlich angeboten werden. Insgesamt denke ich auch hier an ein
weiteres Schuljahr, eventuell sollte man sich aber auch Gedanken
machen ob hier 2 Jahre sinnvoll wären.
Abschließend bleibt das Gymnasium in
der Rolle, die Jugendlichen auf ein Studium vorzubereiten. Hierbei
sollte durchaus die Möglichkeit angeboten werden, Module zu wählen
und diese auch zu Kombinieren. So sollte jedes Modul eine Laufzeit
von 2 Jahren haben, damit jeder Schüler für sich auch noch eine
zweite Richtung abdecken kann, für die es sich interessiert.
Grundlegende Fächer bleiben wie immer Englisch, Deutsch und Mathe.
Sollte es nicht ersichtlich sein, ich plädiere hier weiterhin für
ein Abitur nach dem 13ten Schuljahr.
Grundsätzlich ist dies erst eine Idee,
eine Gedanke wie unser Schulsystem im Prinzip aufgebaut sein sollte,
um dafür zu sorgen, dass Bildung wieder das tut wofür sie Gedacht
ist – Wissen zu vermitteln und einen Übergang ins Berufsleben
aufzubauen. Damit dies funktioniert und jeder die gleiche Möglichkeit
hat, muss auch außerhalb der Schule viel getan werden.
Förderprojekte, feste Nachhilfe Möglichkeiten, Freier Zugang zu
Medien, gut ausgebildete Lehrer und ein Lehrplan, der alles
wesentliche vermittelt aber den Lehrern auch Spielraum gibt, um an
Projekten zu arbeiten – all dies sind Projekte, über die man
nachdenken muss und die eine Rolle spielen. Um hier einen wirklichen
Plan auszuarbeiten, lade ich jeden Leser herzlich ein mir seine
Vorschläge und seine Ideen in einer konstruktiven Form zukommen zu
lassen. Ich wiederhole hier noch einmal – dies ist eine erste Idee,
die es auszubauen gilt und die auch für das reine Schulsystem noch
längst nicht alle Antworten liefert. In meinem nächsten Eintrag
möchte ich auf Finanzierung von Bildung und auf Einrichtungen wie
Bibliotheken zu sprechen kommen, ehe ich mich im dritten und vierten
Teil der Bildungsreihe mit Universitäten, Fachhochschulen, Kita´s,
Kindergräten und dem umstrittenen Betreuungsgeld beschäftige. Alle
Kommentare, Gespräche und Gedanken die ich bis dahin sammle, werde
ich anschließend verarbeiten, ehe ich mich der Umwelt und
Energiepolitik widme. Bis dahin,