Im
Zuge der in ganz Deutschland aufkommenden Montagsdemonstrationen, die
von den Mainstream Medien gerne verschwiegen werden, gibt es
unterschiedliche Ansätze und Ergebnisse. Während über Berlin immer
wieder Rechte Unterwanderung und Manipulation auch durch ZDF und ARD
bekannt werden, wirbt die Bewegung hier in Flensburg mit einem Zitat
von Henry Ford, einem bekannten Antisemiten. Und doch gibt es auch
Montagsdemonstrationen die einen hoffen lassen, die zeigen das diese
Bewegung, finden sich nur die richtigen Leute, durchaus positiv sein
kann und nichts mit rechtem Gedankengut zu tun hat, sondern den
eigentlichen Sinn im Blick behält: Den Frieden.
Eine
dieser Montagsdemonstrationen ist die in Frankfurt. Hier haben die
Demonstranten nicht nur ein Zeichen im Rahmen der Montagsdemos
gesetzt, sondern gingen jüngst noch einen Schritt weiter und
gründeten die sogenannte Friedenswerkstatt. Damit ist ein ständiges
Informations- und Arbeitszentrum gemeint, dass an eine Kommune oder
vielleicht auch an die Occupybewegung erinnert. Um mehr dazu zu
erfahren habe ich ein schriftliches Interview mit dem Aktivist und
guten Freund von mir, Lasse Tjorben Verthein, über die Demos und die
Werkstatt geführt. (Meine Äußerungen sind Fettgedruckt, die von
Lasse normal)
Hallo
Lasse, schön das du dir die Zeit nimmst.
Hallo
Marc, aber gerne doch.
Lasse
wir stehen ja schon länger über die ganze Bewegung in Kontakt.
Erzähl doch mal, wie du zu den Mahnwachen und dem jetzt neuen
Projekt, der Friedenswerkstatt gekommen bist?
Auf
die Mahnwachen kam ich, als mich die zuspitzende Lage und
Kriegsgefahr auf der ganzen Welt alarmiert hat und sich in mir ein
allgemeines Bedürfnis regte, den Menschen Lösungsvorschläge für
nachhaltiges, friedliches Leben zu liefern und dabei meinen eigenen
Horizont zu erweitern. Als ich dann in Frankfurt auf einer
Demonstration angesprochen habe, dass ich gerne eine Mahnwache für
Frankfurt anmelden wolle, bekam ich sofort Hilfe von vielen
Freiwilligen mit einer hohen Eigeninitiative. So entstand dann unser
Organisationsteam, einen Leiter gibt es nicht. Die Friedenswerkstatt
ist eine Initiative eines Teiles dieser Orga, da wir der Meinung
sind, dass eine Demonstration einmal die Woche nichtmehr ausreicht
und wir unseren Protest manifestieren wollen. Dazu angetrieben hat
uns vorallem die zurzeit zu beobachtende weltweite Eskalation und
Eskalationsgefahr, nicht nur in der Ukraine.
Und
wo siehst du das Ziel dieser Projekte? Mit welchen Erwartungen
arbeitest du daran?
Ziele
sind natürlich das Einkehren von Frieden auf der Welt, wir gehen da
sogar so weit und sagen Frieden impliziert, dass es auch zum Beispiel
keine Hungertode mehr gibt. Frieden herrscht nicht unbedingt, wenn
gerade kein als Krieg deklarierter Zustand herrscht. Das fordert das
Erwecken von Bewusstsein und politischer Begeisterung, für mich vor
allem auch im Bezug auf Konsumverhalten und Umweltbewusstsein, nicht
nur in der kritischen Masse, sondern in einem Großteil der
Bevölkerung. Ich werde dir nachher auch nochmal Missionstatement der
Mahnwache und Konzept der Friedenswerkstatt zuschicken. Ich gehe mit
positiven Gefühlen und großen Erwartungen in das Projekt, da sich
ein gesellschaftliches Umdenken zurzeit nicht leugnen lässt.
(Missionstatement)
Gibt
es typische Tagesereignisse, die dir aufgefallen sind?
Typische
Tagesereignisse? Aufkommende Euphorie! (Grinst)
Natürlich
gibt es auch Schattenseiten: Gerade in Berlin versuchen ARD, ZDF, AFD
und andere teils rechte populisten die Bewegung für sich zu nutzen
oder zu manipulieren. Wie siehst du das in Frankfurt?
Ist
bei uns nie möglich gewesen, da wir als Organisationsteam alle der
Meinung sind, dass Nationalismus niemals mehr eine Zukunft haben darf
und haben wird. Er gehört in ein altes Paradigma, von dem wir froh
sind, dass es bald nicht mehr existiert. Außerdem sind unsere
Projekte oft in sehr spirituellen Schienen, davon fühlen sich
Nationalisten, aber auch Antideutsche abgestoßen. Das Prinzip Liebe
lässt sich im Hass eben schwer nachvollziehen.
Wie
sieht die Zukunftsplanung für dieses Projekt aus?
Wir
arbeiten gerade an einigen Projekten, zum Beispiel politisches
Theater, Flashmobs, Kunstwerkstätten, Workshops aus verschiedensten
Richtungen und vieles mehr. Langfristig wollen wir Aktivisten die
Möglichkeit geben, bei uns eine Basis zu haben, ihr Projekte zu
verwirklichen und sich mit anderen Leuten im realen Leben zu
vernetzen. Wir fänden es zum Beispiel schön, wenn nicht nur unser
Infostand an der neuen EZB stände, sondern verschiedene, von
verschiedenen Menschen.
Ihr
schreibt das ihr euch mit alternativen Lebenswegen auseinandersetzen
wollt - was genau macht ihr in diesem Bereich?
Konsumverhalten
zum Beispiel. Wir versuchen möglichst autark zu leben und steuern
auch Kommunenprojekte an. Wir wollen Projekte wie Urban Gardening und
Mobiles Gardening unter den Menschen bekannt machen und zeigen wie
einfach es ist selbst verschiedenste Sachen anzupflanzen. Wir wollen
auch auf verschiedene Möglichkeiten der Energiegewinnung hinweisen
und die Leute auf weniger bekannte Projekte aufmerksam machen.
Vorleben wollen wir auch eine Gemeinschaft, die auf Dauer möglichst
ohne Geld auskommt.
Wie
ist der Rückhalt in der Bevölkerung?
Bis
jetzt haben wir sehr positives Feedback von der Bevölkerung bekommen
und hatten auch sehr nette Gespräche mit dem 5. Revier der Polizei
in Frankfurt. Die finden uns sympathisch und interessieren sich für
unsere Projekte.
Was
wünscht du dir für die Zukunft?
Ich
wünsche mir mehr Bewusstsein, mehr Empathie, Begeisterung in den
Menschen. Ich wünsche mir das Eingestehen von Verantwortung.
Hinsehen. Handeln. Leben. Zusammen, als ein Planet, der sich erhalten
will. Weg von allen Grenzen und Abtrennungen. Weg von Dogmen und
einschränkenden Geisteshaltungen. Ich wünsche mir Liebe und
Grundvertrauen als Geisteshaltung in jedem Menschen.
Ich
denke das Wünschen wir uns alle! Vielen Dank für deine Zeit Lasse
und viel Glück für eure weiteren Aktionen!
Danke
Marc, auf wiedersehen!
(ein
Interview zwischen Marc-Andre Richter und Lasse Tjorben Verthein)
Ein
sehr interessantes Interview, dass ich gar nicht näher kommentieren
möchte. Ich hoffe dennoch gezeigt zu haben, dass es Leute gibt die
das Ziel dieser Demos ernst nehmen: Den Frieden!
Weiterführende Links:
Homepage
der Mahnwache Frankfurt: www.mahnwache-frankfurt.de
Blog
der Friedenswerkstatt: www.peaceffm.noblogs.org
Twitter
der Friedenswerkstatt: www.twitter.com/peaceFFM
Die
Bewegung auf Facebook:
www.facebook.com/groups/frankfurt.will.frieden/?fret=ts
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