Heute möchte ich mal ein
wenig von dem geplanten Kurs abweichen und über ein Thema schreiben,
über das ich derzeit viel Lese, mit so manchen aus meinem Umfeld
spreche und das mich oft bis spät in den Abend beschäftigt.
Wenn wir von Politik
sprechen dann sieht es meist wie folgt aus: Eine Änderung wird
vorgeschlagen. Es sind zumeist eine Fürsprecher sowie einige Gegner,
die sofort Kommentare dazu abgeben warum der Vorschlag gut oder
schlecht ist. Doch gibt es immer wieder eine Betonung, die bei
einigen Themen nahezu von allen Politikern genutzt wird: ,,Das ist
doch reine Utopie!“ oder auch weniger schmeichelhafte Aussage wie:
,,Ja leben sie den im Traumland.“ Selten so direkt, aber definitiv
gemeint. Aber was bedeutet der Begriff eigentlich, Utopie? Wikipedia
sagt:
,,Eine Utopie
(„der Nicht-Ort“; aus altgriechisch
οὐ-
ou-
„nicht-“ und τόπος
tópos
„Ort“; vergleiche auch und Atopie)
ist der Entwurf einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die nicht an
zeitgenössische historisch-kulturelle Rahmenbedingungen gebunden
ist. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird Utopie auch als Synonym für
einen von der jeweils vorherrschenden Gesellschaft vorwiegend als
unausführbar betrachteten Plan, ein Konzept
und eine Vision,
benutzt.“
~Zitat
aus dem Artikel über Utopie, www.wikipedia.de
Klingt nicht besonders
schmeichelhaft, oder? Dabei ist eine Utopie doch etwas wunderbares.
Und meiner Meinung nach etwas, dass der deutschen Politik fehlt und
dafür sorgt, dass es nur noch darum geht wie man das Geld am besten
nutzen könnte – aber leider meist nicht für die Allgemeinheit.
Und erinnern wir uns doch
mal zurück an unsere Kindertage. Wer hat keinen Traum gehabt, der
nicht in irgendeiner Art und Weise eine Utopie war? Als man davon
träumte, ins Weltall zu fliegen oder irgendeine sensationelle
Entdeckung zu machen wenn man groß war? Das sind im ersten Moment
sehr unwahrscheinliche Aussagen, besonders wenn sie von einem
vielleicht 6 jährigen Kind getroffen werden. Doch sind es nicht
solche Träume, die viele Bahnbrechende Technologien und Entdeckungen
erst möglich gemacht haben? Haben nicht immer wieder Kinder sich als
Erwachsene die Träume dieser Berufe erfüllt?
Und das, so finde ich, ist
etwas das die Politik kaum noch Aufweisen kann. Das letzte mal, als
gravierend von einer Utopie gesprochen wurde, dass war die
Kernkraftdebatte in den 90-igern. Die Grünen seien doch völlig
bekloppt, was sie da fordern sei absolut nicht umsetzbar. Nun die
Grünen haben sich nicht unterbuttern lassen. Und heute ist
Deutschland nicht mehr weit weg von dem kompletten Atomausstieg.
Darum sage ich ja zu
Utopien, ja zu Visionären Vorstellungen. Nicht jede Utopie soll ein
ernsthaftes Projekt werden, aber wenn wir uns schon darin
einschränken, worüber wir überhaupt einmal Nachdenken wollen, wie
können wir da behaupten wirklich nach der besten Lösung zu suchen?
Utopische Gedanken von heute sind die Zukunft von morgen. Und daher
darf sich ein Politiker nicht Themen nach neuen Steuermodellen, nach
einem bedingungslosen Grundeinkommen, nach einer Reform des seit
Bismarck existierenden Sozialversicherungssystem verwehren, nur weil
sie Utopie sind. Vielleicht sind sie vom momentanen Standpunkt aus
nur scher Vorstellbar und es gibt viele Projekte, die wirklich Utopie
bleiben und auch einige die Utopie bleiben sollten. Aber nur wer
träumt kann sich mit vollem Einsatz für etwas engagieren. Und das
wollen wir doch alle von Politikern, oder nicht?
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